How we get along
Heute möchte ich mich wieder einem Thema widmen, das Euch besonders zu interessieren scheint: „Wie ist das eigentlich mit den Kollegen? An Bord, aber vor allem im Layover? Macht man da alles zusammen oder geht man eher getrennte Wege in Rio, New York und Tokio, weil man nach einem so langen Flug erst mal genug voneinander hat??“ Gerne erzähle ich Euch mehr darüber, wie das bei uns im Team abläuft und wie Ihr Euch unseren Layover vorstellen könnt…
Also… die Info, welche für Euch sicher besonders spannend ist ist, dass die Crew mit der Ihr fliegt, auf jedem Flug komplett anders aussieht. Jeder einzelne von uns fragt sich für den kommenden Monat andere Ziele, andere freie Tage und Zeiträume im System an. Bei fast 20.000 Kollegen wäre es somit vollkommen unmöglich, immer den gleichen Mitarbeitern den gleichen Flugplan zu gestalten! Natürlich kommt es vor, dass Ihr vor dem Flug in den Briefing-Raum (dort trifft sich die Crew das erste mal) kommt und dort ab und an ein bekanntes Gesicht seht, doch dieser Fall ist eher selten als die Regel. Dann heißt es meist:
„Waren wir beide nicht letztes Jahr zusammen in… Hong Kong??“ 🙂
Jetzt habt Ihr Angst, dass Ihr nette Kollegen kennenlernt oder Freunde von Euch bereits für die Lufthansa fliegen, Ihr aber niemals zusammen fliegen werdet? Müsst Ihr nicht!
Bei der Gestaltung Eures Flugplanes habt Ihr die Möglichkeit einen sogenannten „Partner-Request“ anzufragen. Das bedeutet Ihr könnt gemeinsam mit einem Kollegen oder einer Kollegin einen Flug anfragen, um dann gemeinsam arbeiten zu können. Hier besteht keine Garantie, dass dies in jedem Fall funktioniert, aber die Möglichkeit besteht und meist klappt das schon… 🙂
Zurück zum eigentlich Thema… Jeden Flug verbringt Ihr also normalerweise mit für Euch ganz neuen Kollegen. Was ist der Vorteil am neuen Kennenlernen von Menschen? Richtig: man ist nett zueinander! 🙂 Natürlich werden wir alle auch unter dem Aspekt ausgewählt ein freundliches und offenes Wesen zu haben, aber dieser Effekt verstärkt sich noch einmal, wenn man neu aufeinander trifft. Ich persönlich empfinde das als Vorteil der ständig wechselnden Kollegen. Viele unangenehme Themen wie Grüppchen-Bildung, Mobbing etc. sind so an Bord nicht möglich, was super für die Zusammenarbeit ist!
Ob Ihr nun auch Euren Layover (so nennen wir die Zeit, die wir am Zielort verbringen) mit den Kollegen verbringen möchtet, liegt ganz bei Euch. Jede Möglichkeit steht Euch offen! Bei mir ist es so, dass ich oft schon auf dem Flug heraushöre, wer ungefähr gleiche Interessen und Pläne haben könnte und man findet sich quasi automatisch schon zu kleinen „Reisegruppen“ zusammen. 🙂
Unter den Kollegen bilden sich immer schnell kleine „Reisegruppen“ 🙂
Für jeden Layover selbst gibt es bei uns Broschüren, in welchen sich neben den wichtigsten Informationen zu jeder Destination auch viele interessante Freizeit- und Insidertipps befinden, die durch die Kollegen über Jahre zusammengetragen wurden. So hat man vorab bereits einen groben Überblick, was man vor Ort alles gemeinsam unternehmen könnte.
So ist es eigentlich immer so, dass es Kollegen gibt die etwas gemeinsam unternehmen möchten: ein Segeltörn durch die Bucht vor Rio de Janeiro, ein Reit-Tag auf einer Gaucho-Farm in Mexiko, ein nasser Trip zu den Niagara-Fällen und so vieles schönes mehr… 🙂 Oft plane ich auch bereits vor dem Flug genauer, worauf ich Lust habe und was man machen könnte und frage dann die Kollegen, wer mitkommen möchte. Es finden sich immer dankbare Teilnehmer!
Natürlich ist es auch so, dass Kollegen lieber gerne ihre Ruhe im Layover hätten oder über die Jahre vieles schon mehrfach gesehen haben. Ganz bewusst plane auch ich manchmal ein Ruhefenster ein, in dem ich am liebsten nur mit mir alleine beschäftigt bin, um ein wenig den Abstand zu dem Alltag zu Hause zu genießen. Auch diese Möglichkeit steht natürlich jedem frei, denn Gruppenzwang gibt es keinen! Auch ist es wie im normalen Leben so, dass in jeder Crew unterschiedlichste Charaktere dabei sind und nicht mit jedem liegt man auf einer Wellenlänge, klar! Zu Streit kommt es glücklicherweise so gut wie nie!
Ich muss zugeben, dass ich mich oft fühle, wie in einer „zweiten Familie“ 🙂
Und grundsätzlich würde ich sagen, dass es schon oft familiären Charakter hat, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Die erfahreneren oder älteren Flieger nehmen Rücksicht auf die neueren und nehmen sie an die Hand. Zumindest habe ich es so zu Beginn erfahren und das war ein schönes Gefühl!
Ich kann Euch versichern, dass Euch als Flugbegleiter bei uns viele wundervolle Erlebnisse bevorstehen, die nicht nur durch beeindruckende und wunderschöne Ziele, sondern auch durch die Menschen mit denen Ihr sie erleben werdet, unvergesslich sein werden! In diesem Sinne:
Etwas abgedroschen, aber trotzdem so wahr: „Collect Memories, not Things !“ 😉
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9 Comments
Mega interessant, wusste gar nicht, dass es nicht immer die gleiche Crew ist und das man doch so viel Freizeit vor Ort hat. Das ist ja toll 🙂
Februar 14, 2017 at 7:14 amLiebe Grüße, Dorie
http://www.thedorie.com
Haha! Ja, das stimmt! Immer wechselnd!
Februar 14, 2017 at 9:45 amUnd wenn wir keine Zeit vor Ort hätten, würde ich den Job gar nicht machen! 😉
Das ist für mich echt das schönste daran!
Vielleicht auch was für dich? 😉
Liebe Grüße, Katrin
Oh man, das hört sich toll an… ich hab mich letztes Jahr auch bei der Lufthansa beworben, mich dann aber fürs Studium in Hamburg entschieden. Vielleicht mache ich nach dem Bachelor auch noch mal ein paar Jahre „Auszeit“ als Flugbegleiterin 🙂
Februar 17, 2017 at 11:43 amLiebe Grüße,
Lara
https://travelwithlari.wordpress.com/
Hi Lara!
Februar 17, 2017 at 12:12 pmJa, das kann ich verstehen.Bin auch froh, dass Studium und alles andere vorher „abgehakt“ habe! 🙂
Wenn Du den Bachelor druchhast ist ja dann auch dringend noch mal Zeit für eine kleine Abwechslung! 😉
Bewirb Dich einfach mal! Vielleicht sehen wir uns dann mal an Bord! 🙂
Ganz liebe Grüße,
Katrin
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