Office – No thanks! Flying – Yes please!

Posted in My job
on Mai 5, 2017

Flight Attendant – The better office above the clouds

Hallo Ihr Lieben, ich hoffe Ihr seid gut in den Mai gestartet, auch wenn das Wetter mal wieder nicht so richtig mitspielt… 🙁 Ich war diese Woche immerhin schon auf einer tollen Kurzstrecken-Tour unter anderem in Schweden und Griechenland, wo mich strahlender Sonnenschein empfangen hat! Was ein Leben… 🙂 Da ich häufig gefragt werde, ob ich denn meinen früheren Büro-Job nicht vermissen würde oder ich bald wieder etwas in dem Bereich machen wollen würde und ich diese Frage immer mit einem ganz klaren NEIN beantworten kann, möchte ich Euch heute verraten, warum das so ist…

Ihr wollt wissen, ob ich meinen Bürojob vermisse…?

Zu meinem Job vor dem Fliegen: ich habe in Hamburg in einer kleinen Modefirma als Produktmanagerin gearbeitet. Ein klassischer Büro-Job, welcher von den Aufgaben auf jeden Fall sehr spannend war und Kreatives und Analytisches verbunden hat und dennoch – ich musste feststellen, dass mir viele Aspekte an diesem Beruf einfach nicht liegen, welche beim Fliegen jetzt hingegen komplett wegfallen!

 

5 Dinge aus meinem Büro-Job, die ich beim Fliegen sicher niemals vermissen werde:

1. Starre Arbeitszeiten

Ja, das sind normale Arbeitszeiten: montags bis freitags, von morgens bis abends. (Fast) alle haben diese Arbeitszeiten. Aber nur weil es alle haben, muss es dann normal sein oder heißt das, dass auch ich das so machen muss? Nein! Ich wollte etwas anderes. Flexibel sein, auch mal in der Woche frei haben, wie die vielen Menschen an denen ich auf meinem Weg zur Arbeit vorbei kam morgens, während sie gemütlich mit Zeitung an Kaffee in den Cafés saßen. „Was tun diese Menschen beruflich, dass sie jetzt nicht auf der Arbeit sein müssen?“ habe ich mich immer gefragt und sie gleichzeitig unbekannterweise sehr beneidet…

Für mich sollte es nicht mehr dieses Hamsterrad sein. Ich wollte nicht immer von Montags an rückwärts zählen, bis endlich Freitag kommen würde. Samstag ein schöner Tag und dann ist schon wieder Sonntag und der gefürchtete Montag naht. Woche für Woche der gleiche Trott.

So anders ist mein Leben jetzt! Klar, beim Fliegen sieht jeder Monat anders aus. Es gibt Wochenenden, an denen meine Freunde feiern und ich nicht dabei sein kann, weil ich irgendwo 5.000km weit weg sitze. Aber auch das macht es einfach besonders und aufregend!

2. Private Urlaubsplanung

Wenn man, wie ich damals, in einer kleineren Struktur arbeitet und gerne Urlaub nehmen möchte, ist dies bei weitem nicht immer möglich! Sind zu genau dieser Zeit vielleicht bereits wichtige Termine? Ist dann gerade eine stressige Zeit, in der man auf keinen Fall auf der Arbeit fehlen sollte oder hat sich genau dann bereits der Kollege frei genommen und somit kann keine weitere Person Urlaub nehmen? Die paar Tage, die ich im Jahr hatte mussten akribisch und strategisch gut geplant werden. Oft war es nicht einfach…

Beim Fliegen jetzt ist es so, dass ich schon grundsätzlich schon mal mehr offizielle Urlaubstage (42 statt  28) habe, als andere in „normalen Jobs“. Dazu kommt, dass wir durch die Ruhezeiten nach den Flügen noch weitere freie Tage haben und einmal monatlich einen 4-Tages-Block frei einteilen können. Für mich eine deutliche Verbesserung, denn neben mehr Urlaub, habe ich nun auch deutlich mehr Freizeit!

3. Eintönigkeit

Natürlich kann es auch in einem Büro-Job schon mal ganz schön aufregend zugehen, doch mit dem Fliegen ist dies trotzdem nicht zu vergleichen… Jeden Tag am Schreibtisch sitzen oder um die Welt fliegen, das ist schon etwas anderes! Sicher kann man sagen, dass auch unser Job an Bord immer ähnlich ist von den Abläufen her, doch es sind andere Dinge, die ihn für mich unvergleichbar abwechslungsreich machen! Dazu gehören für mich die vielen wechselnden netten Kollegen, die unterschiedlichsten Passagiere mit immer anderen Herausforderungen und natürlich nicht zu vergessen: unsere wundervollen Layover auf der ganzen Welt! Immer wieder stellen wir fest, wie gut wir es haben, so viele tolle Momente nur durch unseren Job erleben zu dürfen! 🙂

4. Immer gleiche Kollegen…

In diesem Punkt muss ich ganz klar vorweg sagen: Ich habe meine Kollegen-Mädels damals geliebt und tue es heute noch. Dass ich diese Kolleginnen als Freundinnen gewonnen habe, war definitiv einer der besten Aspekte des Jobs (liebe Grüße an Johanni, Franzi, Thea, Fred & Melli an dieser Stelle), ABER wie oft hat man das Glück in einem Job in ein Team zu kommen, in welchem man wirklich mit JEDEM Mitglied auf einer Wellenlänge liegt und auch gerne seine private Freizeit verbringt?? Richtig – Selten!

Beim Fliegen ist es anders. Auf jedem Flug eine neue Crew, neue Kollegen, neue Menschen, die vielleicht zu Freunden werden könnten! Oder man merkt, dass man nicht viele Gemeinsamkeiten hat, was dann aber überhaupt kein Thema ist, denn im Zweifel trifft man sich nie wieder!

Ich persönlich finde es super spannend, in so kurzer Zeit so viele neue Charaktere kennenzulernen. Jeder Flieger bringt seine eigene Geschichte, spannende Hobbies und Stories mit, sodass es einfach nie langweilig wird! Ich habe schon einige tolle Freundschaften beim Fliegen geschlossen, die ich nicht mehr missen möchte!

5. Beruflicher Druck

Ein Büro-Job in einem wirtschaftlich-arbeitenden Unternehmen ist auch (fast) immer an Zahlen gekoppelt. Ziele, Werte, Nummern… man wird gemessen an rechenbarem Erfolg. Stimmen die erreichten Ziele, ist alles in Ordnung. Stimmen sie nicht, gibt es Nachfragen, verbunden mit Druck. Für mich war es damals Stress, diese permanente Bewertung anhand meiner Arbeit, die ganzen damit verbundenen Überstunden und vor allem, dass all die Mühe und Arbeit die ich mir machte, nicht für mich waren, sondern für ein Unternehmen. Nicht einmal für mich selbst!

Ich wünschte mir einen Job, der mir auch etwas zurück gibt. Ganz ohne Druck dahinter und ohne an Zahlen gemessen zu werden. Etwas wo ich gerne hingehen würde und woran ich gerne auch gerne denke, wenn ich damit fertig bin. Und soetwas habe ich gefunden, im Fliegen! 🙂

Fazit

Falls Ihr nun selber gerade an dem Punkt angekommen seid, an dem Ihr Euch fragt, ob ein klassischer Büro-Job etwas für Euch wäre oder ob Ihr darin aktuell noch zufrieden seid, lasst Euch bitte trotzdem nicht von meiner subjektiven Sicht der Dinge abschrecken! Bei allen Punkten handelt es sich letztlich um meine persönliche Meinung und andere Menschen gehen in einem solchen Job sicher auch vollkommen auf! Nur weiß ich heute, dass es für mich die richtige Entscheidung war, in diese vollkommen andere aufregende Branche zu wechseln und möchte Euch wissen lassen, warum! 😉

Ich wünsche Euch einen wundervollen Sonntag und freue mich wie immer auf Nachrichten von Euch!

Alles Liebe, Eure Katrin

PS. Falls Ihr Euch fragt, warum ich auf dem Bild ein Headset trage: als wir letzte Woche nach Bilbao in Spanien geflogen sind, durfte ich zur Landung ins Cockpit und über die Kopfhörer kann man sich mit den Piloten unterhalten. Der Landanflug war super super schön und am liebsten wäre ich gleich da geblieben… 🙂

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9 Comments

  • Reply Ralf

    Halle Katrin,

    sehr schöner Artikel zu beruflicher Neuorientierung. Das wäre fast eine Idee für eine Blogparade. Auf meinem Blog habe ich bereits drei Teile zum neu anfangen geschrieben, es fehlen aber die Erfolgsgeschichten. Mich würde interessieren, wie lange Du schon als Stuardess arbeitest? Lernst Du in dem Job etwas dazu, was in anderen Branchen als attraktiv bewertet wird? Es kann ja sein, dass Du in einigen Jahren wieder umsteigen willst. Die männlichen Flight Attendends bei meinem letzten Ryanair Flug sahen recht fertig aus. Sorry für meine Ehrlichkeit. Mit den Männern hätte ich nicht tauschen wollen. Ich hatte den subjektiven Eindruck, daß die schon einen zu viel vom Job gekriegt haben. Zwischen Lufthansa und Ryanair gibt es sicher Unterschiede. Unterschiede in Zahlen 😉
    Dir alles Gute
    Ralf

    Mai 7, 2017 at 8:30 am
    • Reply Flyingfoxy

      Lieber Ralf,
      Ja, stimmt!! Es war schon eine ziemliche Veränderung, in beruflicher Hinsicht! 🙂
      Ich bin jetzt seit über 2 Jahren bei der Lufthansa!
      Sicher lernen wir eine ganze Menge, was man in anderen Berufsbildern nicht würde. Viele Dinge vor allem, die man nicht vermuten würde!
      Ich weiß noch gar nicht, wie lange ich fliegen werde. Bis zu dem Punkt, an dem es mir keinen Spaß mehr macht, habe ich mir vorgenommen! 😉
      Wir haben aber tatsächlich viele Kollegen, die wirklich schon ewig, gerne und freiwillig fliegen! 🙂 aber der Job ist auch ganz schön anstrengend teilweise, keine Frage! Körperlich vor allem!
      Vielen Dank und dir noch einen schönen Sonntag!
      Liebe Grüße,
      Katrin

      Mai 7, 2017 at 3:04 pm
  • Reply Lifestylebazar

    Das glaube ich dir, dass du den Bürojob nicht vermisst.

    Gruss, Nina / http://www.lifestyle-bazar.com

    Mai 7, 2017 at 11:54 am
    • Reply Flyingfoxy

      Haha…ja, wenn es auch für viele andere das Richtige ist, für mich denke ich nicht. Zumindest nicht Vollzeit in dem Sinne…
      Bei dir sieht es ähnlich aus?
      Liebste Grüße,
      Katrin

      Mai 7, 2017 at 3:06 pm
  • Reply Laura

    Liebe Katrin,
    genau das habe ich mich auch schon gefragt, was machen diese Leute nur beruflich, die ich morgens im Café sitzen sehe :-). Schöner Bericht den du geschrieben hast, ich werde mir gleich die anderen Artikel durch lesen :-).

    Liebe Grüße
    Laura

    Mai 7, 2017 at 1:50 pm
    • Reply Flyingfoxy

      Vielen Dank liebe Laura!
      Ja, oder?? Es können doch nicht so viele Leute Urlaub haben oder gar arbeitslos sein!? 😉
      Jedenfalls ist jetzt eine dieser Personen Flugbegleiterin!! 😉
      Was machst du beruflich?
      Liebste Grüße, Katrin

      Mai 7, 2017 at 3:07 pm
  • Reply Flyingfoxy | how beautiful is this world - Die Kurzstrecke - Flyingfoxy | how beautiful is this world

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    Mai 27, 2017 at 10:13 pm
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    Juli 16, 2017 at 3:22 pm
  • Reply Step

    Sind auch nach langer Zeit des Fliegens immer noch meine Gründe – es ist eigentlich kein Job sondern ein Life Style. Entweder man mag das oder nicht. Für gewöhnlich ist die Fluktuation in der ersten 3 Jahren am höchsten, da merkt man schon, ob das etwas für einen selbst ist oder nicht. Wenn ja, will man es nicht mehr missen, weder die Reisemöglichkeiten, noch das mehr an Freizeit….und ich war soeben gerade am Vormittag brunchen 🙂

    September 28, 2017 at 12:48 pm
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